Beine, die mit dem Hintergrund verschmelzen. Fersen, aus denen Absätze wuchern. Schamlippen, die Hände besitzen. Brüste, die aus Knien wachsen. Torsos, die sich verdoppeln. Füsse, die zu dritt gehen. Bauchnabel, aus denen Pupillen starren. Gesichter, die gar nicht erst vorhanden sind und lange, seidige Haare.
Auf bildgenerativen Plattformen erschienen sie einfältig: groß, schlank, jung, mit langen Haaren, auf hohen Schuhen, mit perfekter Haut und einem leeren Blick. Ein Klischee, das sich scheinbar unaufhörlich wiederholte. Doch wer war diese Person wirklich? War ich die böse Schöpferin, die sie mit einem Prompt erschaffen hatte? Waren wir es, die das Netz mit solchen Darstellungen fütterten? Oder steckte die Präferenz des Entwickelnden hinter diesen Darstellungen?
Während meiner Recherche erwischte ich mich dabei, dass ich regelrecht darauf wartete, eine fehlerhafte Ausgabe der KI anzutreffen. Ich gewann in diesem Moment den Kampf gegen die Maschine, gegen den Algorithmus, gegen die Entwicklelnden und gegen das Bild einer Frau, dass die Gesellschaft über die vergangenen Jahre entstehen liess.
Glitchig* verwendet den Glitch - den Fehler in der Bildgenerierung - als künstlerisches und kritisches Instrument zur Subversion von Stereotypen und Idealen.
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